Was ist ein anonymer Bundesbankscheck?

Derzeit wird ein Begriff in den Medien diskutiert, der bislang kaum einem Bürger wohl bekannt war – der Bundesbankscheck. Doch was verbirgt sich eigentlich dahinter und gibt es diesen auch „anonym“?

In der Regel ist es so, dass ein gewöhnlicher Verrechnungsscheck so beschaffen ist, dass die Schecksumme von der Bank nicht garantiert wird. Fehlt dann bei der Einlösung des Schecks Geld auf dem Konto des Scheckausstellers, ist also die Kontodeckung nicht gegeben, kann die Bank diesen Scheck nicht einlösen.
Im Gegensatz hierzu steht der sogenannte bestätigte Bundesbankscheck. Hier gibt die Bundesbank sozusagen eine befristete Garantie auf Einlösung. Dazu wird der Scheck auf der Rückseite mit einem Vermerk gekennzeichnet, es wird die sogenannte Bestätigungsfrist, der Betrag und eben auch die Bestätigung eingetragen, dass dieser Scheck ohne Vorbehalte und unmittelbar dem Scheckinhaber auf sein Girokonto gutgeschrieben werden kann. Wird der Scheck nach der Einlösefrist eingereicht, ist er als solches unbestätigt.

Der Vorteil dieses Schecks ist, dass er praktisch wie Bargeld angesehen werden kann. Erfolgt die Einlösung innerhalb einer Frist, hat der Scheckinhaber sofort Anspruch auf die Bargeldaushändigung bei einer Bank. Gerade bei Auktionen oder Zwangsversteigerungen handelt es sich um ein nicht unübliches Mittel zur Tätigung der Rechtsgeschäfte, da meist sehr hohe Geldbeträge sofort zur Verfügung stehen müssen, jedoch die Summen in Bargeld aus Sicherheitsgründen nicht vorgelegt werden sollten.

Der Scheck als solche ist nicht generell „anonym“. Da die Bundesbank das Konto des Scheckausstellers natürlich belastet, muss zumindest bei ihr Klarheit darüber herrschen, wer Geldgeber ist.

8 Kommentare

  1. Wie kann das sein, dass ein Bundespräsident bzw. Ministerpräsident solche Vorteile genießt, die wir Normalbürger nicht haben. Warum hat Herr Wulff denn noch nicht öffentlich zu diesem Bundesbankscheck Stellung bezogen?
    Leben wir wirklich noch in einer Demokratie? Ich meine NEIN

  2. wenn bei einem anonymen scheck der Geldgeber nicht bekannt ist, könnte ja man auf diesem Wege Schwarzgeld reinwaschen. Was sagt eigentlich die Steuerfahndung dazu?

  3. Guten Tag,

    Die Reinwaschung von Schwarzgeld ist ansich unmöglich. Ich arbeite beim Finanzamt und kenne derartige Untersuchungen. Es ist ja so, dass der Scheck auf einem inländischen Konto belastet werden muss. Auf dieses Konto haben die Finanzbehörden generell Zugriff.

    Den einzigen Sinn, den ich hier sehe ist, dass man durch den Bundesbankscheck der Öffentlichkeit verschleiern konnte, woher das Geld stammt – den Ermittlungsbehörden aber sicher nicht.

  4. Hallo,

    Was ich nicht begreife,warum überhaupt der Geldgeber in Wulffs Fall nicht bekannt werden sollte ??? Zumal letztlich immer bekannt wird,wer der eigentiche Geldgeber war. Sollte etwas verschleiert werden ?? Denn ein Hauskauf mit einem anonymen Bundesbankscheck,ist sehr ungewöhnlich und warum hat sich Herr Wulff darauf eingelassen,zumal der hohe Betrag angeblich aus der Schweiz kam.Wie konnte Herr Wulff bei der Frage Bündnis Grünen sagen,das er keine geschäftlichen Verbindungen zu Geerkens hatte.Diese bestanden ja tatsächlich,es ging ja nicht um einen Privatkredit von 10,-€,sondern um viel mehr,daraus läßt sich schließen ,das es sich um geschäftliche Kontakte handelt.Bis heute hat er sich nicht klar geäußert,warum er einen anonymen Bundesbankscheck angenommen hat.Ich denke das ,was gesagt wurde,es sollte niemand wissen,das das Geld von Herrn Geerkens kam,nur eine Schutzbehauptung war und viel mehr dahinter steckt.Herr Wulff muß sich auch noch der VW-Unternehmen erklären.Ich denke auch die Äußerung von Herrn Wulff,das in einem Jahr alles vergessen wäre,wie naiv kann ein Bundespräsident sein,ich empfinde es als Volksverdummung,denn diese Affäre wird immer mit einem Bundespräsidenten Herrn Wulf in Verbindung gebracht er hat dadurch sein Amt geschädigt und ist nicht mehr glaubwürdig. Er sollte abtreten ,aber ohne Gehalt und ohne Dienstwagen u.s.w Denn wir Steuerzahler wollen keine Verschwendung,indem ein Bundespräsident sich bereichern kann,denn das wäre unfair den Arbeitnehmern und Rentnern die durch Altersrente auch Abschläge haben ,obwohl sie die vollen Rentenbeiträge bezahlt haben.Daher sollte ein Bundespräsident der aus selbstverschulden sein Amt verlässt pder verlassen muß,nichts bekommen und wenn doch,dann nur ein Abgeordnetes Gehalt sonst nichts.

  5. Ich hatte langjährig das Vergnügen eines Kreditsachbearbeiters und Kreditrevisors. Sogen. annonyme BB-Schecks sind nicht außergewöhnlich und nicht einmal so selten. Auch die Summen reichen von klein bis hoch. Jeder kann ihn über seine Hausbank beschaffen. Allerdings muss die Deckung vorhanden sein, schließlich wird diese sofort zur Deckung des Schecks abgebucht.
    Wer ein Haus kauft will lediglich damit dem Kaufpreis zahlen. Ist die sicherste Methode, ihn im Notartermin den Notar zur Treuhand zu geben.
    Aber: Es geht einen Dritten, auch nicht den Verkäufer, n i c h t s an, woher das Geld kommt. Es hat ihn auch nicht zu interessieren, wenn er seinen Kaufpreis bekommt.
    Es ist einfach lächerlich, hieraus einen Popanz aufzubauen. So selten ist diese Vorgehensweise überhaupt nicht. Da wird sogar bei Kleinstbeträgen so gehandelt. Annonym im klassischen Sinne ist ein solcher Scheck auch nicht. Die Geldquelle ist immer rückverfolgbar.
    Aber im Zusammenhang mit Wulff’schens ImmobFin ist ja ohnehin mit Fachbegriffen rumgeworfen worden, dass einem die Haare zu Berge stehen. Wenn Begriffe gebraucht werden, dann wenigstens richtig. Dgl. gilt auch für die „annonyme Grundschuld“. Hat sich wohl um eine Eigentümergrundschuld gehandelt. Hier steht der Eigentümer drin. Das reicht aus und der Brief kann variabel gehandhabt werden. So handeln Abertausende in Deutschland. Die Diskussion über die beiden Punkte im Zusammenhang mit Wulff ist einfach lächerlich.

  6. Ein Bundesbankscheck ist eine wunderbare Alternative zum berühmten Koffer. Der Empfänger und dessen Bank müssen nach dem Geldwäschegesetz nichts prüfen, da die Herkunft des Geldes ja klar ist.

    Hätte z.B. Maschmeyer das Geld als Geldkoffer geschenkt, dann hätte Wulff das Problem des Nachweises der Herkunft des Geldes. Er hätte das Geld nicht einfach einzahlen können. Der Bundesbankscheck ist da eine tolle Alternative.

    Das Ganze kann aber nur deshalb funktionieren, da Ministerpräsident bzw Bundespräsident Wulff davon ausgehen kann, dass kein Staatsanwalt so dreist sein wird bei der Bundesbank die Herkunft des Geldes zu erfragen.

    Die Zahlung ist ohne staatsanwaltliche Ermittlungen nicht zu klären. Daher ist auch die These, dass Wulff das Geld nicht von Maschmeyer geschenkt, sondern von Geerkens geliehen bekommen haben will, nicht zu beweisen.

    Die merkwürdig runde Summe von 500.000 für ein Haus mit Kaufpreis 415.000 passt besser zu Zuwendungen, denn zu Kaufpreis und Finanzierung. Dann auch noch die Trickserei mit Geld von Herrn Geerken auf das Konto von Frau Gerken und dann Dank Kontovollmacht Abwicklung der Finanzierung/Scheck über ihr Konto durch ihn. Alles ganz typisch für normale Finanzierung unter Freunden.

    Eine saubere Lösung wäre gewesen, dass man sich von Geerkens eine Bürgschaft holt und mit der das Geld bei der Bank leiht. Dann hätte es keinerlei Diskussionen um Zinsvorteile und unredliche Machenschaften gegeben.

    Es gilt das Metzgerprinzip: Der Mezger verleiht kein Geld und die Sparkasse macht keine Wurst,

  7. Wenn ein solcher Scheck verloren geht, kann er dann von jedem „Finder“ in der bestätigten Frist durch die Bundesbank eingelöst werden?

  8. Keine Chance. Sachverstand ist da nicht gefragt.
    Wort- und Sinnverdrehung hält man für „politisch gedacht“, womöglich sogar „moralisch“.

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